Peter Autschbach in der Kulturschmiede

Am Freitagabend bereitete die Kulturinitiative den Jazzfreunden einen besonders exquisiten Abend. Der Gitarrist Peter Autschbach mit seiner Band, dem "Peter Autschbach-Projekt", schlug einen Bogen zu alten musikalischen Zeiten von Charlie Mariano, Jan Gabarek und Volker Kriegel bis zu modernen Formen des Jazzrock. Aus seinem schier unerschöpflichen Ideenreservoir präsentierte er Werke, die zusammen mit Barbara Dennerlein eingespielt wurden und vieles natürlich aus seinem Programm "Under the Surface".

Die Musiker begannen mit "Mr. Stringer". Ideenreich, oft überraschend und immer auf der Suche nach Perfektion erklang die Musik intrefflicher Ausgewogenheit. Es passten einfach alle Musiker im Ensemble zusammen, bei den Soli erhielt jeder Raum zur Entfaltung. Natürlich dominierte Peter Autschbach den Sound auf seiner Gibson-Archtrop-Gitarre, schließlich stammten die Kompositionen aus seiner Feder. Aber er ließ seinen Mitstreitern immer Möglichkeiten zur Improvisation. Und diese nutzten die Gelegenheit, schließlich gehören sie auf ihren Instrumenten zur ersten Garde des Jazzrock.

Keyboarder Guido Hendrichs zeigte unglaubliche Spontaneität, wenn er nicht nur zwischen diversen Klangfarben variierte, sondern gleichzeitig e zwischen funkigen und swingenden Spielweisen bis zu rein experimentell inspirierten Klangschichtungen wechselte. Schlagzeuger Mario Brüninghaus behielt auch im Gemisch aus diversen verschachtelten Rhythmen den Überblick. Ralf Metz zupfte seinen Bass bedachtsam und doch virtuos. In seinen Soli war sowohl erdiger Blues als auch mitreißender Drive.

"Under the Surface" spiegelte facettenreich die Eindrücke "unter Wasser" des Urlaubstauchers Peter Autschbach. Die melodisch swingende "Dancing Medusa" verkörperte die langsam-getragene Seite, bei der "Beach Party" sprudelten alle über vor Ausgelassenheit. Funk und Latin, spanisch beeinflusste Soloimprovisationen verband Peter Autschbach zu einer individuellen lyrischen Tonsprache, zeigte sich als ästhetischer Magier der Gitarre. "Chasing the Beat" überzeugte mit neuen Klangdimensionen. "Last minute" war als Zugabe ein Kleinod der Improvisation, für das die Musiker langanhaltenden Applaus erhielten. Eigenwillig, weil Aufmerksamkeit fordernd, mag die Musik des "Peter Autschbach-Projekt" vielleicht erscheinen, musikalisch war sie für die Jazzfreunde wie ein "Rausch der Tiefsee" - unerforscht, jederzeit überraschend und nie monoton.

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