Michel Birbæk

Der Autor hat einen merkwürdigen Namen. Aber Michel Birbæk ist Kummer gewohnt. Die Kulturinitiative hat ihn "Michael Birbaek" getauft, die WN haben sich mal zu einem "Michaek"-Vertipper verleiten lassen, doch das ist nichts gegen das Einwohnermeldeamt, das ihn vor einigen Tagen in einem offiziellen Brief "Biersack" nannte.
Dieser Michel Birbæk war am Samstagabend bei der Kulturinitiative zu Gast und las vornehmlich Geschichten aus seinen Büchern. Geschichten aus der Kindheit, aus der Ich-Perspektive geschrieben. In einer Sprache, die an die der Kinder erinnert. Die Naivität vermittelt. Phantasien von der Zukunft als Weltfußballer, Fehlurteile über Mädchen und so. Alles ganz ernst beschrieben und wichtig genommen, wie Kinder es oft tun, weil sie nichts wissen.
Es ist gar nicht so ungewöhnlich, was Michel Birbæk in seinen Geschichten erzählt. Nein, diese Gedanken kennt jeder. Jeder erkennt sich darin wieder, oder zumindest jemanden, den er kennt.
Amüsant sind Birbæks Geschichten deshalb aus dem Grund, dass Michel Birbæk sie aufgeschrieben und veröffentlicht hat, weil sie ganz offiziell öffentlich gemacht sind. Wir leben diese Buch-werte Realität.
Zwei Stunden lang zitierte Birbæk aus seinen Texten, moderierte augenzwinkernd an, bemühte sich um freche Spitzen. Dann schaltete er die Leselampe aus. Der Herr Biersack.

 

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