Jan Klare und das Böse Ding

Ein hochkarätige Jazzabend in der Kulturschmiede – auch in Greven findet sich hierfür mittlerweile ein Publikum. "Das Böse Ding", ein Projekt des in Münster lebenden renommierten Musikers Jan Klare, hatte die Kulturinitiative angekündigt.
Für den musikalischen Auftakt des Abends sorgte jedoch nicht das "Ding", sondern die Jazz-Combo der Musikschule Greven/Emsdetten/Saerbeck. Bestückt mit Schlagzeug, E-Bass, E-Gitarre und zweimal Altsaxophon sowie vom Meister Jan Klare höchstpersönlich an der Orgel unterstützt, bekam die Combo für ihr Programm und die guten spielerischen Leistungen verdienten Applaus.
Anschließend betrat das "Böse Ding" in Gestalt von Jan Klare (Altsaxophon und Querflöte), Wolfgang Eckholt (Schlagzeug), Hartmut Kracht (Bassgitarre, Kontrabass) und Martin Scholz (Orgel und Keyboard) die Bühne und legte direkt los mit einer Walze von einem Stück, das jeden Zuhörer in seinen Bann zog.
Die musikalische Bandbreite der Stücke, allesamt Eigenkompositionen des Quartetts, bewegen sich von leisen, vorsichtigen, manchmal melodischen Parts, in denen die kleinsten Nuancen auf der Orgel oder dem Schlagzeug die Aufmerksamkeit erregen, bis hin zu hemmungslosen Krachorgien, von den Akteuren geradezu aus ihren Instrumenten herausgeprügelt.
Die technische Perfektion, mit der die Band ihr Instrumentarium beherrscht, und vor allem die Fähigkeit zu technisch und musikalisch ungeahnten Improvisationen erstaunen auch nach einer Stunde Programm immer noch.
So lässt Schlagzeuger Wolfgang Eckholt ohne Vorwarnung ein Gewitter losbrechen, verlässt seinen Stuhl und bearbeitet jeden potenziellen Klangkörper auf seinem Weg, während Hartmut Kracht seinem Bassverstärker ein laut fiependes Feedback entlockt, bis kurze Zeit später der Raum wieder fast still ist. Diese musikalischen Meisterleistungen faszinieren die Gäste in der Kulturschmiede.
Nach drei Zugaben verließ das "Ding" unter großem Applaus die Bühne.

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