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Combo Latino im Ballenlager Internationales Flair erfüllte das Ballenlager am Samstagabend. Die Gruppe "Combo Latino" war angereist, um mit ihrer Mischung aus latein-amerikanischer Musik und europäischer Rock- und Jazzmusik ein Lebensgefühl zu vermitteln, dem sich die zahlreichen Besucher nicht entziehen konnten. Schon beim ersten Set trauten sich einzelne Paare auf die Tanzfläche vor der Bühne, ab 22 Uhr gab es dann kein Halten mehr. Denn die "grenzenlose" Musik von "Combo Latino" wirkte wie ein Wellenschlag der Karibik, leicht, beschwingt und explosiv intensiv. Dass die Musiker aus El Salvador, Spanien, Cuba, Argentinien und Deutschland kommen, hat den Sound natürlich geprägt, solch musikalische Vielfalt begeisterte jeden im Ballenlager. Ausdrucksstarke spanische Texte, melodische Klangteppiche, gewürzt mit einer gehörigen Portion perkussiver Rhythmik, man fühlte sich versetzt in die Welt von Ibrahim Ferrer und Ruben González. Was temperaturmäßig zu einer südamerikanischen Nacht fehlte, ersetzte die Gruppe mit viel Temperament und rasanten Rhythmen, einem bisweilen ausgiebigen Percussionsspektakel. Mit ihrer Synthese verschiedener lebendigen Tradition von Mambo, Rumba bis Merengue erklangen dann Lieder, die unter die Haut gingen. "Parrandero", "Noche de Cumbia" und "Guarafeo" wird man so schnell nicht vergessen, in "Africa" verspürte man die ursprünglichen Einflüsse innerhalb der südamerikanischen Musik. Ob sie nun im Set spielten oder solistische Einlagen gaben, jederzeit war "Combo Latino" für Überraschungen gut. Denn hatten sie sich im ersten Set noch zurückgehalten, so sprühten sie nach der Pause vor Energie. Dass sie auch Musik von der "Company segundo" und "Candela" des "Buena vista social club" im Repertoire hatten, überzeugte dann vollständig. Mit excellenten Arrangements und Bläsersätzen schufen sie eine farbenreiche individuelle Musikwelt. Joel Joyner an der Trompete und Jörg Endisch am Saxophon ergänzten sich eindrucksvoll, lebten quasi in der Musik. Chico Jiménez prägte mit seiner sensiblen Stimme und seinem an Eliades Ochoa erinnernden Gitarrenspiel die Guarachas, Boleros und Sons. Und natürlich durfte Salsa nicht fehlen, die Musik, zu der von Puerto Rico bis Panama die Menschen auf den Straßen tanzen. Enrique Leon und Ingmar P. Thönnessen am Schlagzeug sorgten für die nötige rhythmische Grundlage, Manfred Grözinger gab mit seinen Bass jederzeit eigenwillige Akzente. Das Publikum tanzte dann ausgelassen, ließ sich von jedem folgenden Stück weiter mitreißen. Und so erklang bis nach Mitternacht ein Feuerwerk karibischen Lebensgefühls, intensiv und mitreißend präsentiert. Erst nach mehreren Zugaben wurden die Musiker entlassen, bei "Guantanamera" sang jeder im Publikum mit. Die Kulturinitiative hat mit dieser Nacht die Ausgelassenheit und Sinnlichkeit Südamerikas nach Greven geholt.
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