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The Original
Contemporaries
Das Bild hat
Symbolkraft: Der Pianist Olaf läge, legt seine
Hände in die Rippen des Heizkörpers, verweilt
einen Augenblick in der offensichtlich wärmenden Pose,
springt dann auf die Bühne und sprintet mit
behänden Fingern über die Tastatur. Zwei Stunden
hämmert der Bielefelder Blues- und
Boogie-Woogie-Spezialist auf dem KI-Klavier, geradeaus und
ohne Firlefanz, rhythmisch und mit minimalistischem
Melodieansatz.
Olaf Jäger spielt seit vielen Jahren den Blues, fast
immer gemeinsam mit David Herzel, der mit Besen und
Trommelstöcken nicht nur Becken und Trommeln der
eigenen Schießbude, sondern auch Gegenstände
beliebiger Art als Resonanzboden nutzt und zum Vibrieren und
Klingen bringt. Da verlässt er auch schon mal den
angestammten Platz und lässt die Stückchen auf
Stühlen und Tischen, an Theken und Gläsern, auf
Schuhsohlen und Böden tanzen.
Trommler Herzel und Pianist Jäger sind seit elf fahren
"The Original Contemporaries" und touren als Musikprofis
durch die Republik. Doch was der Grevener nicht kennt,
erfüllt ihn offensichtlich mit Skepsis, Anders als die
inzwischen bekannten Boogie-Woogie-Größen aus
Münster wie Bleiming oder Samland, die hier auch
große Säle füllen, ziehen die Bielefelder
Musiker nicht all zu viele Besucher in die Schmiede.
Schade!
Ihnen allerdings entgeht ein vielseitiger musikalischer
Abend. Da wechseln die beiden Musiker auch schon mal das
Genre und weben südamerikanische Rhythmen in dichte
Klangteppiche. Eine begeistert applaudierende
Zuhörergemeinde gerät gar aus dem Häuschen,
als zum Finale Stücke aus dem Buena Vista Social Club
durch die Schmiede klingen.
Olaf Jägers Griff in den Heizkörper lohnte. Seinem
Publikum hat er mächtig eingeheizt.
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