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Jan Klare in der Kulturschmiede Wenn die Kulturinitiative zur neuen Saison einlädt, kann man sich sicher sein, dass sie zur Eröffnung ein besonderes musikalisches Bonbon präsentiert. So auch am Freitagabend, als in die gut besuchte Kulturschmiede zahlreiche Jazzfans zum Konzert mit Jan Klare gekommen waren. Der in Münster lebende Allroundjazzer Jan Klare ist in Greven ein jederzeit gern gesehener Instrumentalist, dessen Reputation nicht erst seit seinem im März 2000 begonnenen Projekt der Einspielung sämtlicher Songs des legendären Realbooks internationale Ausmaße erreicht hat. Auch für das Konzert in Greven hatte er exquisite Musiker mitgebracht, um quer durchs Alphabet dem begeisterten Publikum einen Querschnitt durch sämtliche Standards des originalen Jazz zu bieten. Aus den über 500 Songs der Mundorgel des Jazz wählte er für jeden Buchstaben ein Werk aus, das für ihn wohl eine Schlüsselstellung innehat. Stilistisch bewegte er sich dabei von relativ konventionellen Improvisationen bis zu experimentellen Klangkaskaden, bereitete mit dieser individuellen Unvorhersehbarkeit den Zuhörern einen wunderbar abwechslungsreichen Abend. Mit dem April in Paris eröffneten die Musiker ihren Fans eine Reise zu den Kleinodien eines musikalischen Genres, das an diesem Abend auf jeden Fall kein nur rein intellektuelles Erlebnis bedeutete. Mit welcher Spielfreude und inneren Anteilnahme die Musiker agierten, begeisterte einfach jeden. Und Jan Klare, der selbstverständlich die im Verborgenen doch spürbare Leitung bei allen Parts hatte, spielte sich nicht in den Vordergrund, sondern ließ jedem Bandmitglied Raum für eigene Improvisationen, schuf mit seinem Spiel einen jederzeit spürbaren inhaltlichen Zusammenhang. Einen großen Anteil am besonderen Flair dieses Abends hatte die Sängerin Kathrin Mander, die der Aussage jedes Songs mit ihrer ausdrucksvollen Stimme einen besonderen Aspekt hinzufügte. Ob bei Michelle von Lennon/McCartney, Follow your heart von Cole Porter, dem inspirierten When I fall in love oder dem humoristisch gefärbten Ill never merry, jederzeit konnte sie mit sensibel eingesetzter Gesangskultur eigene Akzente setzen. Und Jan Klare besaß die Größe, ihr bei ihren Songs die Führung zu überlassen, ihre Inspirationen gleichsam aufzunehmen und kongenial weiter zu führen. Mit groovenden Bassläufen bestach Alexander Morsey, ließ sein Instrument in ungewohnt Melodie betonter und gleichzeitig feinsinniger Virtuosität erklingen. Wolfgang Ekholt am Schlagzeug lieferte die exakt punktgenaue Basis, sein Spiel erinnerte an die Erzählkunst von Zwingenberger. Dass Jazz von der Inspiration des Augenblicks lebt, davon konnte sich das Publikum bei der One note samba überzeugen. Das perfekte Zusammenspiel war gleichsam Ausdruck einer gemeinsam gelebten Liebe zur dargebotenen Musik. Prelude to a kiss, Time remembered und Song X überzeugten mit ihrer in perfektem Arrangement angelegten Interpretation. Für das Publikum war dieser Abend zu jedem Zeitpunkt auf Grund seiner musikalisch individuellen Ausgestaltung allseits bekannter Standards eine wahre Bereicherung. Man fieberte wie im Rausch mit bei den Standards von Jarrett, Ellington bis Billy Evans.
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