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Rudy Rotta in der Kulturschmiede Der Sänger auf der Bühne hat langes helles Haar, das sich bis über die Schultern lockt. Er trägt einen schwarzen Hut mit breiter Krempe, ein rotes Band drumherum gebunden. Sonnenbrille auf. Eine enge Lederhose und ein fußbodenlanger schwarzer Ledermantel, auf dem hinten in glitzernden Lettern das Wort "Blues" prangt. Das ist also Rudy Rotta? Nein, das ist lediglich ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Kulturinitiative für diesen Abend geplant hat. Bevor Rudy Rotta mit seiner Band auf die Bühne kam, sollte "Cold Shot" mit Frontsänger Peter Noe vorab für Stimmung sorgen. Die blieb jedoch - vorerst - sehr verhalten. "Ich bin ganz klar enttäuscht", kommentierte Angelika Allerding die zu geringen Zuschauerzahlen. Aber: "Ich bin trotzdem nicht unzufrieden." Denn nachdem die Musiker' von "Cold Shot", die das Grevener Eis nicht so recht brechen konnten, die Bühne verlassen hatten, veränderte sich die Stimmung unter den rund 80 Zuschauern. In dunkler Jeans und mit einen roten Hemd wirkte Rudy Rotta gar nicht so Wahnsinnig spektakulär. Das änderte sich mit den ersten Riffs, die er seiner Gitarre entlockte. Mit einer unglaublich rhythmischen und klangstarken Vielfältigkeit zogen Rotta nebst Band das Publikum in ihren Bann. Puren satten Blues aus tiefster Seele präsentierten sie im Gewand italienischer Leichtigkeit. Die stille Verhaltenheit der Grevener war wie weggeblasen, schwungvoll wiegten sie sich im Takt der Musik und klatschten begeistert mit. Begeisterungsrufe und -pfiffe wurden beim Keyboard-Solo laut, als die Finger die Testen nur so rauf und runter flogen. Nach melancholisch-sehnsuchtsvollen Balladen ging's mit lauten und harten Tönen weiter "Den Leu ten gefällt's", zog die KI-Chefin letztendlich ein versöhnliches Fazit.
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