Trommelfloh im Ballenlager

Den Schweinachtsmann kennt man in Greven, aber was ist denn nun der Trommelfloh? Am Sonntagnachmittag stürmten über 380 kleine und große Besucher das Ballenlager, um ein Rockkonzert der besonderen Art zu erleben. Die Kulturinitiative hat es sich zum Ziel gesetzt, besonders hochwertige Angebote für den Nachwuchs anzubieten. Und so kam man um die Münsteraner Gruppe "Trommelfloh" mit ihrem Leadsänger Maxim Wartenberg nicht vorbei. Nach seinen großen Erfolgen u.a. beim Nürnberger Bardentreffen und in Münsters Jovel hat der "Trommelfloh" auch in Greven sein Publikum begeistert. Denn mit Charme, Leichtigkeit und ohne den bei Kinderliedermachern oft üblichen "erhobenen Zeigefinger" wollte man nicht moralisieren, sondern mit guten Texten, eingängigen Melodien und hochwertiger Musik absolut sehens- und hörenswert unterhalten. Zur Verkürzung der Wartezeit bzw. zur Einstimmung konnten sich die Kinder im Vorfeld schminken lassen, vom ersten Ton des Konzertes an war klar, dass der 28jährige Vater von vier Kindern und seine drei Mitstreiter wissen, was bei den Kids ankommt. Von Rock bis Latino vermischten sich die Musikstile, allen gemeinsam war, dass sich die Lieder leicht mitsingen ließen. Und immer wieder bezogen Maxim Wartenberg, Matthias Börste, Markus Hannes und Stephan Weber alle ein. Zur Unterstützung des Piratenchores brauchte er die Väter, so dass "Seeräuber Jack" mit großer Besetzung den Saal erfüllte. Der "Trommelfloh" machte Musik für Kinder, aber eben solche, die ihrer Erlebnis- und Fantasiewelt entspricht. Die sie ernst nahm, ohne sie bestimmen zu wollen. Es gibt eben kleine grüne Monster, deren Zuneigung man gewinnen kann, zumal wenn der "Trommelfloh" die Unterstützung der kleinen Esther hatte, die perfekt in die Musikgruppe integriert war. Und so begeisterten sie mit Liedern wie "Wackelzahn", "Kai, der Gemüsemann", "Wochenende" und "Menschenkinder" - mit perfekter Bühnenshow, die durch das Geschehen im Publikum mitreißend ergänzt wurde. Man sah in diesen zwei Stunden neben den vielen strahlenden Kinderaugen auch unzählige Eltern, die sich dem "Trommelfloh" nicht entziehen konnten. Da wurde gesungen und getanzt, es herrschte eine Stimmung geprägt von Spontaneität, Lebendigkeit und Kreativität. Nicht viele Requisiten brauchte es, eine blaue Perücke des Gittaristen und eine Piratenfahne entführten in die Welt der Seeräuber und Abenteurer, ein Stern entführte in den "kleinen Traum". Die Fantasien der Kinder hat der "Trommelfloh" musikalisch hochwertig umgesetzt, eine Qualität bewiesen, die in diesem Metier oft vernachlässigt wird. Viele neue Fans hat er an diesem Nachmittag gewonnen.

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