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          Collin Wilkie und Wizz Jones in
         der Kulturschmiede 
         
         Der Publikumsandrang ist
         nicht gleich zu setzen mit der Qualität der
         Veranstaltung  wirkliche Künstler spielen auch
         für wenige im Auditorium gut. Diese Erfahrung konnte
         man beim Konzert von Colin Wilkie und Wizz Jones am
         Samstagabend in der Kulturschmiede machen. Eingeladen waren
         zwei Veteranen der Folkszene, die zu erleben wie eine Reise
         zurück zu den Ursprüngen der Liedermacher wie
         Reinhard Mey, Degenhardt, Liederjan, Lämmerhirt oder
         Hannes Wader war. Colin Wilkie hat für sie Lieder
         geschrieben, ihnen teilweise erst das
         Fingerpicking beigebracht, das er selbst so
         meisterhaft beherrscht.  
         Am Samstagabend
         konnte man sich selber davon überzeugen, wie exzellent
         diese beiden Musiker nach Jahrzehnten immer noch sind.
         Längst spielen sie nicht mehr auf der Straße,
         aber die Erfahrungen dort haben sie doch geprägt. Wizz
         Jones, der vor 45 Jahren in seiner Heimatstadt Croydon
         begann, hat Musiker wie Rod Stewart und Eric Clapton
         beeinflusst. Colin Wilkie schreibt und singt ebenso lange,
         seit über 20 Jahren treten diese beiden Altmeister
         gemeinsam auf. 
         Für ihren Abend
         in Greven hatten sie ein sehr einfühlsames Programm
         zusammengestellt, mit leisen und doch eindringlichen
         Tönen spielten und sangen sie sich in die Herzen des
         Publikums. Aktuell waren die Songs, auch wenn die Themen bis
         ins 17. Jahrhundert zurück reichten. We
         dont inherit the earth von Colin Wilkie erklang
         als Ballade gegen Geschäftemacher und Kriegstreiber mit
         einer Eindringlichkeit, der man sich nicht widersetzen
         konnte. Seine Vertonung eines alten schottischen Gedichtes
         von Robert Burns erklang so frisch, als wenn die Verfolgung
         des jungen Mannes durch die Engländer erst gestern
         passiert wäre. Some times in life are
         beautiful, diese melancholische Ballade über die
         seltenen Glücksmomente, sang Wizz Jones auf seine
         unnachahmliche Art mit leiser Stimme, untermalt von
         Gitarrenklängen, deren Mehrstimmigkeit genauso
         faszinierte wie ihr Farbenreichtum. Natürlich wechselte
         der große alte Mann des Banjos auch zu
         diesem Instrument, gemeinsam mit Colin Wilkie an der Gitarre
         verschmolz der Gesang zu einer eindringlichen Klage aus der
         Welt der Bergarbeiter, zu einem traurigen Lied über das
         Leben eines Veteranen. Vincent van Gogh, dem Colin Wilkie
         unzählige Lieder gewidmet hat, wurde an diesem Abend
         genauso gewürdigt in dem Song über das von ihm
         gemalte Café in
         Arles. 
         Eindringlichkeit,
         Sensibilität und unglaubliche Musikalität
         kennzeichneten diese beiden sympathischen Musiker, die einen
         Abend mit feinsten Songs zelebrierten. Wer sie wie am
         Samstagabend erlebt hat, den lässt ihre Musik bestimmt
         nicht mehr los.  
         
          
         
           
         
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