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Werner-Jede-Quartett im River Kwai (WN) Der Bebop ist sein Metier, Charlie. Parker sein erklärtes Vorbild. Werner Jede, Altsaxophonist und glühender Verehrer von Swing und Nachkriegsjazz, gastierte mit dem Werner-Jede-Quartett in der Gaststätte River Kwai. Ausgesuchte Jazz-Standards warteten auf die Gäste der Grevener Kulturinitiative am Samstag. Songs von Cole Porter bis George Gershwin feierten eine melodiöse Auferstehung. Auch der Meister des aggressiven Bebop, Charlie Parker, wurde von Werner Jedes Altsaxophon würdig interpretiert. Scrapple from the apple bot für die vier herausragenden Musiker Viele Möglichkeiten zur Improvisation. Schlagzeuger Thomas Jambor, Bassist Dieter Otto und Pianist Werner Geck gänzten dabei in spielerischer Musikalität als begabte Solisten. Szenenapplaus ernteten vor allem der Mann an der Schießbude, Thomas Jambor, für sein Solo in I love you von Cole Porter, und natürlich Werner Jede für seine einfallsreichen und hart-überblasenen Phrasierüngen des Themas in Foggy day (Gershwin) und Tangerine von Johnny Mercer. Im ersten Teil des Programms präsentierten die vier Vollblut-Jazzer neben schnellen, zum Mitswingen einladenden Stücken auch ruhigere Titel. Lover Man von Roger Ramirez, eine langsame Ballade, rief Gedanken an neonfeuchte Großstadtstraßen wach, an Einsamkeit und eine halbe Flasche Whiskey in einem verrauchten Jazzclub. Die atmosphärische Dichte der Songs One-note-Samba (Carlos Jobin), Sophisticated Lady (Duke Ellington), Night and Day und Days of crime and roses riß die Zuschauer auch im zweiten Teil immer wieder zu spontanem Beifall hin. So hochklassig das Werner- Jede-Quartett auch,die Jazz- Traditionals interpretierte: nur etwa zwanzig Zuschauer nahmen das Angebot der Kulturinitiative wahr, am Samstag nachmittag brillante Jazzmusik in der Emsstadt hören zu können.
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