Ausstellung Schüllenbach im Kulturzentrum

Die Sprache der Frau durch die Art ihrer Kunst zu befreien, ist der fundamentale Aspekt der Künstlerin Ursula Schüllenbach. Seit Samstag stellt Schüllenbach, Kunstpädagogin am hiesigen Gymnasium, unter dem Titel „Frauen und Dinge Frauen-Haus-Freuden" Arbeiten der letzten Zeit aus.

„Mit der Auswahl .ihrer' Materialien, mit denen die Künstlerin arbeitet, schafft sie zum großen Teil die ihr eigene Ausdrucksform. Mit zumeist wertlosen Materialien arbeitet Schüllenbach", so Susanne Mauravietz zur Eröffnung der Ausstellung in der Kulturinitiative. Mauravietz sieht darin auch den Versuch, sich gegen die Markttendenzen zu stellen. Der Entwicklung, die Kunst zur Ware werden läßt, nicht zu folgen und sich „nicht jeden Markttendenzen anzubiedern".

„Kein falscher Schein, kein böses Spiel", hat Uwe Schüllenbach dazu gesagt- Ihre fragilen Werke sind in der Tat aus alltäglichen Zutaten gefertigt. Papier, zumeist Pack- oder Makulaturpapier, Mehltüten, Kleister, Farbpigmente, Sand, Asche. Teure Ölfarben verwendet Schüllenbach schon bewußt sparsam.

„Die Welt durch die Abbildung der Frau beschreitet", umreißt Susanne Moravietz Schüllenbachs Ziel. Die Sprache der Kunst ist dabei genuin und authentisch weiblich. „Doch bleibt eine strikte Distanz zwischen Betrachter und Werk", betont Moravietz. „Gleichwohl obwaltet im wartenden Nachtasten der Formen und Materialien die zarte Strenge kritischer und künstlerischer Empirie, die nicht insistiert, sondern auch unsentimental, poetisch artikuliert, weich zu werden bereit ist", findet Uwe Schüllenbach beim Betrachten der Werke.

Dem narzistischen Künstler, der sich mit seinen Werken dauerhaft der Nachwelt erhalten will, setzt Schüllenbach die Vergänglichkeit ihrer Werke entgegen. „Für das weibliche ist in der historischen Kunstszene kein Platz, Künstlerinnen sind nicht verewigungswürdig", so Moravietz zu Schullenbachs Intention.

„Ihre Materialien haben die Qualität der Vergänglichkeit, die fragilen Bilder erwecken den Eindruck des Ephemeren", meint Morvietz, die besonders die als Material in Schüllenbachs Kunstwerken verwendete Asche als Symbol der Vergänglichkeit, Zerstörung und Verstörtheit sieht.

Die Ausstellung in den Räumen der Kulturinitiative, Emsdettener Straße 61, ist noch bis zum 22. September, dienstags, donnerstags und freitags von 18 bis 20 Uhr, sowie samstags und sonntags von 16 bis~20 Uhr geöffnet.