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Blue Motion im Kulturmagazin Jazz in seiner unnachahmlichen Genialität, Jazz, wie er den Zuhörer restlos begeistert: Vom Feinsten war das, was das junge Jazz-Quintett Blue Motion zusammen mit der portugiesischen Sängerin Maria de Fatima dem kleinen Publikum in den Räumen der Kulturinitiative am Samstag abend bot. Jazz, wie ihn Blue Motion spielt, läßt sich nicht beschreiben. Man muß ihn hören, fühlen, in sich aufnehmen, sich seinem Zauber hingeben. Überwiegend eigene Kompositionen und Arrangements, basierend auf Jazzströmungen der 50er und 60er Jahre, aber verknüpft mit zeitgenössischen Elementen, spielte Blue Motion - Stephan Struck (Trompete und Komposition), Jürgen Haussier (Tenor- und Sopransaxophon), Joachim Raffel (Piano und Komposition), Andreas Buchholz (Kontrabaß) und Christian Schoenfeldt (Schlagzeug). Jeder für sich ein genialer Musiker. Stürmischen Beifall gab es für zahlreiche phantastische Solo-Improvisationen, bei denen besonders Trompeter Stephan Struck und Saxophonist Jürgen Haussier ihren Ideen und Phantasien freien Lauf ließen. Mit der portugiesischen Jazz- Sängerin Maria de Fatima erfuhr das Blue-Motion-Quintett eine musikalische Ergänzung von ganz besonderem Format. Ausdrucksstark, kraftvoll und mit echter musikalischer Leidenschaft prägte sie, die musikalische Sprache der Gruppe. In der von Pianist Joachim Raffel komponierten Ballade Autum brachte Maria de Fatima ihre ganze stimmliche Feinfühligkeit zum Ausdruck. Über einem verträumt schwebenden Klangteppich von Piano und Baß ließ sie die herbste Einsamkeit und Stille greifbar erscheinen. Von lyrischem Glanz war auch die Interpretation von Horace Silvers Ballade Lonely woman, in der jeder der Blue- Motion-Musiker mit phantastischen Soli zu glänzen wußte. Begeistert aufgenommen wurde vom Grevener Publikum auch der von Stephan Struck komponierte und Duke Ellington gewidmete Titel Love you madley. Doch nicht nur auf die lyrischen, langsamen Titel verstehen sich de Fatima und das Blue-Motion- Quintett. In Spring is here setzten sie ihre musikalische Schaffensfreude ebenso in lebhafte Klänge um wie in der von Joachim Raffel komponierten und Eric Dolphey gewidmeten Blues-Zugabe Blues for Eric. Die jungen Musiker von Blue Motion gehen in ihrer Musik auf, identifizieren sich mit ihr, denken und sprechen durch sie. Das spürt der Zuhörer. Die genialen Tonphantasien wirken noch lange nach.
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