|
Rua Baden Powell Project in de Kulturschmiede Wieder einmal zeigte die KI ihr gutes Gespür für Qualität. Am Freitagabend hatte sie mit dem Rua Baden Powell Project zu einer südamerikanischen Nacht eingeladen, die zu einem Fest für die Sinne wurde. Vor vier Jahren gründete der Gitarrist Martin Müller dieses Ensemble in Erinnerung an den großen brasilianischen Gitarristen, an diesem Abend erlebte das begeisterte Publikum die ganze Vielfalt dieser Musik. Eröffnet wurde der Abend mit der Rua Baden Powell Suite für Gitarre solo, mit der Martin Müller virtuos und gleichzeitig einfühlsam faszinierte. Er gehört in diesem Musikgenre zur absoluten Spitzenklasse, sein Spiel zeigt seine ganze Begeisterung für das spezielle Lebensgefühl Brasiliens. Als dann die aus Rio stammende Sängerin Viviane de Farias zum Trio aus Gitarre, Schlagzeug und Bass hinzutrat, hatte sie mit ihrer bezaubernden Stimme sofort die Herzen des Publikums gewonnen. Ihre Stimme gab jedem Lied farbenreich und sehr differenziert eine eigene Färbung. Solch temperamentvolle und gefühlsbetonte Gesangskultur hätte sich Baden Powell für die Interpretation seiner Balladen sicherlich auch vorgestellt. Bei Canto De Ossanha und Parazula spürte man das tiefe Verständnis von Viviane de Farias für diese Musik. Ausgebildet als klassische Opernsängerin hat sie sich ganz dieser Musik verschrieben, ihrer leidenschaftlichen und sinnlichen Art konnte sich niemand entziehen. Mit einer musikalischen Mischung aus Sehnsucht, Leidenschaft, Melancholie und Tristesse verkörperte das Rua Baden Powell Project all das, was man mit brasilianischem Flair verbindet. Martin Müller hatte mit dem Bassisten Markus Bodenseh und dem Schlagzeuger Mauro Martins zwei Musiker zur Seite, die seine Improvisationsansätze perfekt weiterverarbeiten konnten, deren eigene Sprache und Spielkultur sich mit seinem Gitarrenspiel perfekt ergänzten. So wurde diese brasilianische Nacht zu einem ganz besonderen Erlebnis. Dem Charme von Samba En Preludio, Berinbao und Brazil Inside konnte sich niemand entziehen. Spätestens seit ihrem Auftritt bei den diesjährigen Emsdettener Jazztagen ist das Rua Baden Powell Project auch in dieser Region eine feste Größe, die Resonanz beim Publikum war beachtlich. Spontanen Zwischenapplaus gab immer wieder für die fulminanten musikalisches Bonbons, die das Trio und Viviane de Farias mit spielerischer Leichtigkeit boten. Die Zartheit der Musik hinter der Fassade rhythmischer Äußerlichkeit wurde präsentiert mit besonderer Authentizität. Poetisch und faszinierend emotional gab es tiefe Einblicke in die brasilianische Seele. Diesen niveauvollen Abend werden die Besucher sicherlich lange im Gedächtnis behalten.
|
|