|
Weihnachtskonzert mit Muschalle und Bleiming in der Kulturschmiede Das Boogie-Woogie-Weihnachtskonzert mit Frank Muschalle und Christian Bleiming in der Kulturschmiede und fast 100 Besucher gehen hin. Die beiden Pianisten sind in Greven schließlich keine Unbekannten, in zahlreichen Auftritten haben sie ein treues Stammpublikum für sich und ihre Musik gewonnen. Die KI hatte sie für die letzte Veranstaltung vor dem Weihnachtsfest eingeladen, die Resonanz beim Publikum war entsprechend groß. In seiner charmant informativen Art begrüßte Matthias Kleinwächter alles Fans dieser direkten, rhythmusbetonten Musik. Dass dieses Duett zweier im gleichen Metier beheimateter Musiker nicht zum Duell mutierte, lag sicherlich an der Qualität der Künstler. Sie haben solches nicht nötig, sind ja schon lange Jahre Weggefährten. Natürlich spielten sie neben Klassikern der 30er und 40er Jahre auch Eigenkompositionen, hier offenbarten sich dann auch die Unterschiede zwischen beiden Pianisten. Während Christian Bleiming wie beim Honky Tonk Train Blues und Foreign Blues sehr direkt, gelegentlich fast percussiv spielte, bevorzugte Frank Muschalle bei seinen solistischen Beiträgen einen melodiösen, dynamisch sehr differenzierten Stil. Da erklang sein Just for you in einer faszinierend gefühlsbetonten Art, Bass goes crazy zeigte sämtliche Facetten seines feinsinnigen Spiels. Boogie-Woogie mag ihr spezielles Gebiet sein, aber stilistisch waren beide Pianisten eben nicht darauf eingeschränkt. Ihre Art, den Blues zu spielen, erinnerte an die guten alten Zeiten in New Orleans, wo auf jedem Klavier diese Musik erklang. Und wenn beide dann gemeinsam auf zwei Instrumenten spielten, stellte sich nicht die Frage einer Vorherrschaft. Sie improvisierten gemeinsam, nutzten die Vorzüge im Spiel des Partners, gaben sich die musikalischen Elemente symbiotisch weiter. Und das Publikum ließ sich mitreißen von diesem Boogie-Woogie- Dreamteam. Humoristisch spielten sie miteinander die Reise nach Jerusalem, teilten sich den Platz an einer Klaviatur. Da ein Klavier einfach nicht genug Tasten für beide Spieler hat, mussten sie dann wie beim Swannee River Boogie gelegentlich mit drei Händen an einem Klavier spielen und die vierte Hand auf dem zweiten die Bassläufe rollen lassen. Kalifornischer Esprit und Leichtigkeit erstrahlte da in der Kulturschmiede. Zahlreiche Zugaben beendeten ein Konzert, das für die KI bestimmt gerade in der jetzigen Zeit wichtig war. Gute Traditionen sollten weitergeführt werden, hoffentlich kann man bei stimmungsvollem Kerzenschein auch im nächsten Jahr diese beiden Ausnahmepianisten an gleichem Ort wieder hören. |
|