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CaleCopfCompany im Ballenlager Trifft man die sechs sympathischen Herren auf der Straße, sind sie ganz normale Menschen. Aber wehe, sie sind losgelassen. Etwa auf der Bühne des Ballenlagers am Samstagabend. Dann verwandelten sie sich in die Cale-Copf-Company, jene sagenumwobene A-Capella-Formation mit durchschlagendem Erfolgskonzept. Da bebte das ehrwürdige Gemäuer. Die Kulturinitiative hat dank ihrer guten Kontakte zu den Künstlern dem Publikum ein musikalisch unterhaltsames Geschenk der Extraklasse präsentieren können. Auch in ihrem Jubiläumsjahr, schließlich feiert C.C.C. in Halle im September ihr 15-Jähriges, haben die Sänger nichts von ihrer Frische und Lebendigkeit verloren. Sie sangen sich direkt in die Herzen der über 250 Besucher, die fasziniert waren von der exzellenten Musik und der mitreißenden Bühnenshow. Freude am Gesang ließ den Funken überspringen, ihren Stimmbändern entlockten sie in rasanter Folge diverse Ohrwürmer. Dabei unterlegten sie diese Hits mit speziellen Texten, deren hintergründiger Humor sogar einem Woody Allen Konkurrenz macht. Verwandlungskünstler sind sie sowieso. Sie schlüpften in Rollen und Personen, die man an diesem Ort sicherlich nicht erwartet hätte. Stevie Wonder besuchte da das Ballenlager, offenbarte seine geheime Leidenschaft bei Music was my first love. Die Bee Gees feierten ein Wiedersehen mit einem rasanten Querschnitt ihres Repertoires, wobei Ali Sieckmann zu ungeahnten stimmlichen Höhen auflief. Eingefleischte Fans wissen die Leistung der C.C.C. zu würdigen, schließlich zählt die rote Odessa-LP zu den musikalischen Kostbarkeiten des Trios. Zwischen Fanpost und gegenseitiger Neckerei gab es ein Elton John-Medley, das so auch in jeder Weltmetropole für Begeisterungsstürme gesorgt hätte. Das Erfolgsgeheimnis der C.C.C. wurde deutlich: Musik erklingt auf sehr hohem Niveau, ausgefeilte Arrangements und intensive Ausgestaltung bilden bei aller Hemdsärmeligkeit die Grundlage guter Unterhaltungskunst. Als Beispiel höchster Gesangskultur präsentierten sie in Perfektion ein Andrew-Lloyd-Webber-Medley. Dazu kam ein gehöriges Maß an Komödiantentum, Spontanität und feinsinniger Situationskomik. Ihre Streiche gingen von Udo Jürgens - Ich war noch niemals bei McDoof - bis zu Jethro Tulls Locomotive Breath mit stimmlicher Unterstützung des Publikums. Michael Wolf mit Perücke und goldenen Armbändchen als alternder Frauenheld Howard Carpendale eroberte im Sturm die Herzen des weiblichen Publikums. Seinem Charme erlag jede Frau bei Hello again, das mit einem chorischen Hau ab Howie untermalt war. Mit ihren Zugaben entlockten sie dem Publikum nochmals kräftige Ovationen. Von diesem Abend möchte niemand auch nur eine Minute missen. |
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