Rote Mühle-Revival-Party in der Kulturschmiede (WN)

Es war eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise in die 70er Jahre. Und diese Reise war - wie in jedem Jahr - komplett ausgebucht. Rund 200 "Ehemalige" ließen es sich am Samstag nicht nehmen, die guten alten Rote-Mühle-Zeiten wieder aufleben zu lassen. Heute wie damals, zu den Zeiten der legendären Kult-Diskothek an der Konradstraße, sorgte Werner "Fatty" Heiring für die richtige Stimmung.

Doch natürlich war es auch ein bisschen anders als damals. Zwar hatte DJ "Fatty" seine alte Plattensammlung mitgebracht, aber er legte auch die ein oder andere CD auf, die zudem Musik abspielte, die es zu Mühle-Zeiten noch nicht gab. Höchst erfreulich: Die früher immer heftig verqualmte Mühlen-Atmosphäre fand sich in der rauchfreien Kulturschmiede nicht wieder.

Und die Besucher merkten sofort: "Fatty" Heiring hat in all den Jahren nichts verlernt. Es gab kein großes Abwarten, die Tanzwütigen rockten sofort nach den alten Scheiben ab. Da kam manch "graue Eminenz" ganz schön in Wallung und - bei nahezu tropischen Temperaturen - mächtig ins Schwitzen.

Obwohl es fast eine Ü45-Party war: Der ein oder andere jüngere Besucher hatte sich vom legendären Ruf der Mühle anlocken lassen. Und so wurde bis in den frühen Morgen abgerockt - Altfreaks und Jungfans friedlich nebeneinander . . .

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Rote Mühle-Revival-Party in der Kulturschmiede (GZ)

Der Durst nach Pop-Musik aus den 70ern und 80ern scheint ungebrochen. Und DJ "Fatty" Heiring schenkte am Samstag großzügig ein. Grevens Meister der Platten ließ es ordentlich krachen ...

Zur "Rote Mühle Party 2008" schien alles auf den Beinen zu sein, was diese grandiose Disco-Zeit in Greven bewusst miterleben durfte. Eine lange Menschenschlange vor den Einlass zur Kulturschmiede. Mancher fragte sich, ob der Platz in der doch recht kleinen Kulturschmiede reicht oder ob es nicht doch besser gewesen wäre, die Veranstaltung ins Ballenlager zu verlegen.

Aber: Man hatte ja Erfahrungen von vergangenen "Rote Mühle" Partys. "Nein", sagte Ex-Bürgermeister und KI-Stratege Egon Koling, "das hatten wir zwar überlegt, aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass gerade die Kulturschmiede das Feeling der Disco-Zeit viel besser aufkommen lässt. Die Schmiede ist genau richtig." Recht hatte er. Wie damals, als die meisten der wohl über 200 Gäste noch so um die 20 Jahre jung waren, kam die Partystimmung nicht erst nach Stunden auf, sondern war von Beginn an da. DJ "Fatty" weiß eben, was die Musik-Fans hören wollen.

Nur eines fehlte und darüber waren letztlich alle froh - es fehlte der Zigarettenqualm. "Gott sei dank, da brauche ich meine Klamotten nicht über Nacht auf den Balkon zu hängen. Außerdem habe ich dann keinen dicken Kopf", freute sich Roswitha.

Und die Stimmung? Na, die war Spitze. Kein Wunder, bei der Musik. Da waren sie wieder, die alten und dennoch jungen Hits von James Brown, Curtis Lee, Marvin Gaye, Chuck Berry, Womak und Womak, die ganze Rock- und Soul-Leiter rauf und runter. Die Tamla-Motown-Hits mit Martha and the Vandellas, Diana Ross, den Isley Brothers und wie sie alle hießen und die Jugend auf die Tanzfläche zogen. Da konnte auch am Samstag kein Bein ruhig stehen. Zumindest mit den Füßen wurde im hämmernden Beat mitgewippt.

Und viele hielt es auch nicht auf den Plätzen. Die Tanzfläche, eng wie damals, war schnell gefüllt und die alten Tänze (besser rhythmische Solo-Bewegungen) waren ganz schnell in den Beinen. Die konnte noch jeder. Die Bässe wummerten, die berühmte Disco-Kugel projizierte ihre Lichtblitze auf die Tanzfläche und in die Gesichter der Tänzer und Tänzerinnen. Doch auch ein kleines Schwätzchen war noch möglich - na klar, Ohr an Mund, wie sonst. War es damals anders? Nein, genau so kam man sich damals - wie übrigens heute noch - näher.

Tanzen macht durstig und die Zapfhähne ließen den Gerstensaft nur so strömen. Die Crew an der Bar hatte alles im Griff und niemand blieb im trockenen. Die "Rote Mühle Party" war wieder ein voller Erfolg - und 2009 legt Werner Heiring wieder auf - Rote Mühle, die Geschichte lebt.

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