Fools Garden in der Kulturschmiede (WN)

"I love you." Ein schöneres Kompliment hätte Peter Freudenthaler am Freitagabend dem Publikum in der Kulturschmiede wahrlich nicht machen können. "Ihr seid großartige Sänger heute Abend", strahlt der Leadsänger von "Fools Garden". Die rund 150 Fans der deutschen Pop-Rock-Band hängen an seinen Lippen, singen und klatschen, was das Zeug hält bei "Lemmon Tree", dem größten Hit der Formation, mit dem sie Mitte der neunziger Jahre die Charts im Sturm eroberten.
Das Grevener Publikum zu erobern, dauerte allerdings ganze 90 Minuten. Zu gemütlich war die Atmosphäre in der Kulturschmiede und auch die Musiker machten es sich auf der Bühne im Wohnzimmerambiente bequem: Warmes Licht, dicke rote Kerzen auf nostalgischen Leuchtern, rote Plüschsessel für Peter Freudenthaler (Gesang und Keyboard), Volker Hinkel (Gitarre), Dirk Blümlein (Bass) und Claus Müller (Drums), dazu ein Gläschen Rotwein - Genießen unter Freunden war angesagt. Und das "Unplugged" nur mit akustischen Instrumenten.
Einfühlsame Balladen aber auch rockige Stücke haben die vier Musiker, die heute noch die Gruppe Fools Garden bilden, nach Greven mitgebracht. "Schön, dass wir Eure Gesichter sehen können, das ist nicht immer so", schwärmt Peter Freudenthaler, sucht aber in den Minen des Publikums zunächst noch vergeblich nach Enthusiasmus. Hier ein Wippen mit den Füßen, da ein leises Mitsummen und freundlicher Applaus nach jedem Song und die Fools-Garden-Frage: "Greven, wo bleibt denn Eure Leidenschaft?" Mit "Welcome Sun" und "It could happen to you" ist Fools Garden schon auf dem richtigen Weg, die Begeisterung in der Kulturschmiede zu entfachen.
Wollt Ihr die Zitronen? Und ob die Grevener endlich den lang ersehnten "Lemmon Tree" in der Kulturschmiede pflanzen wollen. Aber auch musikalisch ist die Vorfreude die schönste Freude. Zwei kurz angeschlagene Akkorde - nein, die passen nicht ins Lemmon-Tree-Harmonie-Schema. "Morning has broken" - nein, das ist doch ein Cat-Stevens-Hit, aber dann blüht er endlich in seiner ganzen Schönheit, der "Lemmon Tree" in der besonderen Greven-unplugged-Version mit einem exzellenten Kulturschmiede-Backgroundchor. Es ist halb elf und der Bann endlich gebrochen, die Plüschsesselatmosphäre längst Makulatur - Fools Garden rockt die Kulturschmiede und legt bei der Zugabe immer wieder Feuer nach.
Hingerissen sind die Kulturschmiedenbesucher von "Peters riding his Horse" im eingängigen Reggae-Rhythmus. Da will jeder mit zur "Ponderosa" und trällert beim Chorus, temperamentvoll dirigiert von Peter Freudenthaler, gerne mit. "We love you", kommt das dicke Lob von der Bühne für das Grevener Publikum. Schade nur, dass die Fangemeinde in der Kulturschmiede eher überschaubar geblieben ist.

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Fools Garden in der Kulturschmiede (GZ)

Ein tolles Konzert bot die Band Fools Garden am Freitagabend in der Kulturschmiede - allerdings wollten nur wenige Grevener es sehen. Sie haben was verpasst.
Gedimmtes Licht im Zuhörerraum, eine in rot und gelb getauchte Bühne, dazu erklingen die Liedzeilen "It's not that easy anymore when you say, dreaming" aus der Ballade "Dreaming". Die ersten Zuhörer schwenken langsam ihre Feuerzeuge. Peter Freudenthaler, Sänger der deutschen Pop-Rock-Band "Fools Garden" zaubert es ein Lächeln aufs Gesicht. Zwar mussten die Veranstalter der Kulturinitiative die Veranstaltung am Freitagabend vom Ballenlager in die Kulturschmiede verlegen, doch die war gut gefüllt. Unplugged - also nur mit akustischen Instrumenten - zeigten die vier Musiker aus dem Schwarzwald ihr Können.
Seit 1991 gibt es die Band bereits. Von der ursprünglichen Besetzung sind nur Sänger Peter Freudenthaler und Gitarrist Volker Hinkel geblieben. Gute-Laune-Musik, klassischer Pop-Rock und gefühlvolle Balladen zählen zum Repertoire der Band. Ein breites Programm aus dem die gut 100 Zuhörer am Freitagabend einen interessanten Querschnitt geboten bekamen. Und dem ein oder anderen dürften einige Stücke sehr bekannt vorgekommen sein. Kein Wunder, denn "Welcome Sun", ein Song wie ein Feuerwerk der guten Laune, wurde schließlich schon für einen Mitsubishi-Werbespot mit Jürgen Klopp eingebaut.
Wer Fools Garden hört, der denkt gleich auch an das wohl berühmteste Lied der Band mit dem Titel "Lemon Tree". Das gab es um halb elf nach einem interessanten Einstieg. Erst spielte Freudenthaler am Piano einige schiefe Töne. "Nein. Jetzt habe ich doch tatsächlich die Melodie vergessen", witzelte er. Danach spielte die Band "Morning has broken" von Cat Stevens an und das Publikum musste sich mit einer kleinen Gesangseinlage die Gunst der Musiker ersingen. "I love you", ließen die verlauten und starteten dann mit ihrem Zitronenbaumsong.
Zwischendurch gab's noch die ein oder andere unterhaltsame Einlage. "Stellen Sie sich doch einfach mal vor, ich wäre Bill Kaulitz von Tokio Hotel", sagte Peter Freudenthaler ins Mikrofon und erntete einiges an Lachern. "Wenn Sie dann noch alle 17 wären hätten wir ein richtiges Rock-Konzert." Lachende und strahlende Gesichter zeigten, dass so viel Verjüngung gar nicht nötig ist. "Ich mag den Sound von Fools Garden genau so wie er ist", berichtete eine Zuhörerin.
Mit einem "Rolling Home" verabschiedete sich die Band von ihren Zuhörern. Wirklich schade nur, dass nur so wenige Zuhörer den Weg in die Kulturschmiede fanden. Eine so große und weltweit bekannte deutsche Band wie "Fools Garden" füllte in Moskau schon mal Hallen mit Platz für 100.000 Menschen.

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