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Hootin the Blues in der Kulturschmiede
(WN)
Wiedersehen mit guten alten Freunden - die
Kulturinitiative hat am Freitagabend mit "Hootin the Blues"
in der Kulturschmiede den Blues-Fans ein wunderbares
Präsent bereitet. Die Formation um den exzellenten
Harmonika-Spieler und Sänger Gerd Gorke ist seit 22
Jahren in gleicher Besetzung Garant für
ursprünglichen Country-Blues, in den sie mit Charme und
musikalischem Feingefühl Elemente des Ragtime,
Bluegrass und Jazz integrierten. Dieses Menü kam bei
den vielen Besuchern an, da tat die spontane und lebendige
Show ein Übriges zum niveauvoll unterhaltsamen
Bluesabend. Günther Leifeld-Stricckeling und Rupert
Pfeifer hielt es gelegentlich nicht auf der Bühne, mit
ihren Instrumenten mischten sie sich spontan unter die
Zuhörer. Gerd Gorke tat es ihnen nach, durchquerte er
singend und spielend die Reihen und hatte als charmanter
Entertainer sogar einen Handkuss für eine hingerissen
lauschende Dame im Publikum. Mit ihren eingängigen und
anspruchsvollen Stücken hielten sie für jeden das
Passende bereit, ihr Schatzkiste wunderbarer Melodien schien
unerschöpflich. "That will never happen no more" von
Arthur Blake und "All by myself" waren Beispiel bester
handgemachter Musik, da gaben sie die drei Musiker die
Melodien wie Spielbälle im ungemein passenden Dialog
weiter.
In neu arrangiertem lebendigem Gewand wanderte der
traditionelle Song "Jesus on the mainline" durch die Welt
des erdigen Blues. Da begeisterte der "Collector Man" von
Rory Mcleod in einer stimmigen Interpretation. Die Musiker
von "Hootin the Blues" verstehen halt ihr Handwerk, ihnen
gelang ein für Bluesfans wirklich eindrucksvoller
Abend.
Gute Musik findet eben immer auch ein aufgeschlossenes
Publikum und die Kulturinitiative hat mit diesem Bluesabend
ihr Programm um eine eindrucksvolle Facette bereichert.
Hootin' the Blues in der
Kulturschmiede (GZ)
Was kommt dabei heraus, wenn sich Country-Western-Musik
und Südstaaten-Blues treffen? Dann hört man Musik,
wie sie "Hootin' the Blues" am Freitagabend in der
Kulturschmiede zum Besten gab.
Nicht mit den traurigen Untertönen des New Orleans-
Blues und auch nicht wie die Happy-Musik wie der reine
Country und Western. Eine gelungene Mischung aus beiden
Stilelementen macht das Besondere der 1988 in Münster
gegründeten Band aus.
Unbekannt sind sie wahrlich nicht. Gerd Gorke, Frontmann und
begnadeter Künstler auf der Mundharmonika, Rupert
Pfeiffer (Gitarre und Dobro) sowie Günther
Leifeld-Strikkeling der außer Gitarre und Dorbro auch
die Mandoline und das Banjo beherrscht, traten in Polen,
Österreich, der Slowakei, Tschechien, Russland und
Italien mit großem Erfolg auf.
Am Freitag begeisterten sie die Zuhörer der gut
besuchten Kulturschmiede mit ihren eigenen Kompositionen und
Kompositionen bekannter Blues-Interpreten wie Muddy Waters.
Da war es kein Wunder, dass kaum ein Fuß ruhig blieb,
dass die Finger nur so im Rhythmus schnippten und die
Hände ihnen nachtaten. Zwischen den Stücken
unterhielt Gerd Gorke die Zuhörer mit kleinen
Späßen.
Einziger Nachteil waren die lauten Gespräche an der
Bar, gerade während dieser kleinen amüsanten
Einlagen. Dennoch tat das dem Vergnügen keinen Abbruch.
"Hootin' the Blues" legten sich mächtig ins Zeug,
ließen den Saal teilhaben an markiger Musik der
US-Südstaaten. Wer die Augen schloss, hörte die
Dampffeife eines Mississippi-Raddampfers oder sah sich in
die rauchgeschwängerten Bars der Südstaaten
versetzt, sah im Geist die verschwitzten Gesichter der
ehemaligen Sklaven, die mit ihrer Musik ihren Schmerz aber
auch ihre Lebensfreude herausließen.
Zumal dann, wenn Gerd Gorke sich völlig in seine
Mundharmonika, von denen er einige im Gürtel trug,
vertiefte, scheinbar die Welt um sich vergaß und jede
Menge Gefühl in seine Interpretationen legte. Auch die
musikalischen Zwiegespräche zwischen seiner
Mundharmonika und der Steel-Gitarre von Günther
Leifeld-Strikkeling begeisterten das Publikum, das,
kräftig unterstützt von Rupert Pfeiffer als
Rhythmusgeber, scheinbar direkt von den Baumwollfeldern zu
kommen schien.
Mitsummen, mitklatschen und mit den Füßen den
Rhythmus stampfen, das war die Kulturschmiede am
Freitagabend. "Ditty Wah Ditty" von Arthur Blake, rief Gorke
ins Publikum, erst etwas schüchtern, dann aber
kraftvoll schallte es zurück "Ditty Wah Ditty",
spätestens jetzt waren alle Dämme gebrochen und
niemand schaute nur noch so zu. So genossen die Zuschauer
bekannte Stücke von Willie Dixon, Hudson Whittaker,
Charly McCoy, Chuck Berry und vielen anderen. Zugabe? Was
für eine Frage!
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