|
Klassik in der Emsaue (WN) Tausend musikbegeisterte Besucher erlebten am frühen Sonntagabend bei Klassik an der Ems ein Konzert, das die hohen Erwartungen erfüllte, sie sogar noch übertraf. Denn mit der Alten Philharmonie Münster war ein ganz renommiertes Orchester gewonnen worden, das mit viel Feingefühl und musikalischer Delikatesse die Ohren des Publikums umschmeichelte. Das kundig verfasste Programmheft und die launige Moderation des Zahnarzt-Dirigenten-Duos Erdmann Schmid-Kapfenburg führten perfekt in die Stücke des Abends. In der einzigartigen Atmosphäre der Emsaue gestaltete sich der Abend zu einem exquisiten Hörgenuss, zeigte das Orchester seine ganzen Qualitäten. Aus dem großen Repertoire des sehr umsichtig von Thorsten Schmid-Kapfenburg geleiteten Orchesters war ein Programm zusammengestellt worden, das bei hohem musikalischem Niveau trotzdem unterhaltsam auch für nicht eingefleischte Klassik-Fans war. Romantische Klänge ließen die Vorstellungen erst einmal in die Ferne gleiten, da spielte das Orchester die Ouvertüre zu den Hebriden von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit großer Detailtreue und spieltechnischer Kunst. Feinste dynamische Differenzierungen machten das folgende Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur von Joseph Haydn zu einem Erlebnis. Als Solist war Norbert Fabritius, Leiter der Feuerwehrkapelle Münster, gewonnen worden, der diesem anspruchsvollen Werk mit hellem Klang und großer Ausdruckskraft ein lebendiges Gewand gab. Orchester und Solist bildeten eine klangliche Einheit. Mit einem musikalischen Präsent wurde das Publikum dann in die Welt des Edvard Grieg entführt. Eigentlich als Komposition für Solo-Klavier geschaffen hat der Komponist die einzelnen Sätze seiner Peer-Gynt-Suite dann als Ballettmusik für Orchester umgeschrieben. Die beiden Suiten als Einheit erklingen leider viel zu selten, an diesem Abend aber konnte man so die bildhafte Erzählweise eindrucksvoll nachempfinden. Schon bei der Morgenstimmung und Anitras Tanz zeigte sich die leidenschaftliche Musizierweise des Orchester, das sicher und stringent vom Dirigenten geführt wurde. In die mediterrane Atmosphäre der Emsaue passte nach der Pause die Ouvertüre zur Oper Nabucco von Guiseppe Verdi einzigartig gut. Die feinsinnigen Zitate der Ouvertüre aus den bekannten Arien erklangen mit großem Melodieempfinden. Ganz spritzig und fesselnd ließ dann die Kleine Dreigroschenmusik für Blasorchester von Kurt Weill aufhorchen. Hier bestachen die detailgenaue Ausführung und die kraftvolle Spielweise. Sarkastische Anspielungen der Komposition wurden feinsinnig wiedergegeben. Mit einer eindrucksvollen Interpretation der Finlandia op. 26 von Jean Sibelius endete ein Abend, bei dem die Zeit wie im Fluge verging und das Publikum sehr niveauvoll unterhalten wurde.
Klassik in der Emsaue (MZ) Bei strahlendem Sonnenschein ein wunderbares musikalisches Erlebnis - über 1000 begeisterte Besucher erlebten im einzigartigen Ambiente der Emsaue eine musikalische Reise durch Europa. Mit der Alten Philharmonie Münster unter dem Dirigat von Thomas Schmid-Kapfenburg war ein Orchester für dieses bereits dritte Open-Air-Konzert gewonnen worden, das an das sehr hohe Vorjahresniveau anknüpfen konnte. Kulturinitiative, Stadtmarketing und Aulakonzerte haben damit wiederum ein exquisites Highlight geboten, das der Reihe Kulturnacht 2009 eine besondere Facette hinzufügte. Und das Programm war nun wirklich nach dem Geschmack des Publikums zusammengestellt worden Es fand jeder seinen eigenen Lieblingswunsch eingefügt. Nach der sehr differenziert und detailgenau gespielten gefühlvollen Ouvertüre zu Die Hebriden von Felix Mendelssohn-Bartholdy konnte man sich erst einmal zurücklehnen und eines der bekanntesten und wohl auch technisch schwierigsten Trompetenkonzerte überhaupt genießen. Das Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur von Joseph Haydn erklang mit ausgewogenem Klang, da bildete die Alte Philharmonie Münster ein wunderbar geschlossenes Interpretationsbild. Sämtliche Phrasierungen und kleinste Nuancen waren in ein gestalterisches Ganzes integriert, das dem Werk in all seinen Schönheiten nachkam. Als Solist zeigte sich Norbert Fabritius den Anforderungen gewachsen, konnte selbst bei den hoch virtuosen Partien seine ganzen Qualitäten zeigen. Dirigent und Solist verstanden sich intuitiv, gingen gemeinsam durch dieses bekannte Werk. Danach gab es dann nordisches Gefühl in spätromantischem Gewand. Beide Teile der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg hört man nur selten an einem Abend, hiermit machten die Musiker dem begeistert lauschenden Publikum ein einzigartiges Geschenk. Jedes Stück dieser zwei Suiten erklang mit großem Gespür für die ausdrucksvolle Tonsprache von Grieg, da kosteten die Musiker jedes Bild genauso aus wie die Zuhörer. I In der Pause war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Man hatte man auch genug Zeit für Gespräche unter gleichgesinnten Musikliebhabern. Dass im späteren Konzertverlauf die Instrumente öfters nachgestimmt werden mussten, lag an der hohen Luftfeuchtigkeit und wurde vom Orchester auch ganz nebenbei erledigt.a Kein noch so kleines Wölkchen trübte an diesem Abend den exzellenten Gesamteindruck des Konzerts. Da fühlte man sich mit der Ouvertüre zur Oper Nabucco von Guiseppe Verdi in die altbabylonische Zeit versetzt. Und auch bei der Kleinen Dreigroschenmusik für Blasorchester von Kurt Weil gelang den Solisten eine markantes Spiel. Die Lieder kannte man ja alle und die Zuhörer ließen sich vom starken Klang mitreißen. Grandios beendete die Alte Philharmonie Münster mit Jean Sibelius diesealle Sinne ansprechende Veranstaltung. Sein Finlandia op. 26 war glanzvoller Schluss eines die Sinne verwöhnenden Abends.
|
|